Beide chinesischen Bewegungskünste befassen sich mit dem Körper, dem Geist und der Seele des Menschen. Qigong: auch Ch' i-kung genannt, bedeutet „Bearbeiten von Energie“ oder „Kultur der vitalen Energie“. Die Wurzeln des Qigongs gehen über 3 Jahrtausende zurück. Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus, mystische Tänze, Kräuterkunde, Massage, Akupunktur, Ernährungslehre Atemarbeit sowie Meditationen und körperliche Übungen gehören seit Jahrtausenden in China zusammen und in der heutigen Zeit profitieren wir in der westlichen Hemisphäre von diesen traditionellen chinesischen Formen der „Pflege des Qi“(der Lebensenergie).
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Für uns ist jedoch die Vorstellung, dass auch die Menschen nur ein „Teil des Universums“ sind nicht selbstverständliche wie zum Beispiel für einen Buddhisten. Vielleicht scheuen wir auch davor zurück uns während einer Meditation oder beim Ausüben von sanften Bewegungen mit unserem Körper beobachtend auseinander zu setzen und womöglich fest zu stellen, dass wir doch nicht so bedeutend sind, wie wir es uns einbilden.
Qigong bedeutet also Lebensenergiearbeit, Taiji steht sinngemäß für ein philosophisches Prinzip. Das chinesische Schriftzeichen wird oft mit „Firstbalken“ übersetzt. Firstbalken ist ja der höchste, tragende Balken in einem einfachen Holzhaus. In weiterer Übertragung bedeutet es dann „das höchste Prinzip“. Auch steht die Taiji-Monade für die Harmonie zwischen hell und dunkel oder für die beiden Urkräfte Yang und Yin. Wenn wir den Begriff umschreibend erklären wollen, so wie ich es in diesem Buch mache, dann bedeutet Taiji in Verbindung mit dem Begriff „chuan“(Faust) eine sanfte Kampfsportart.
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Beim „Taiji Quan“ gehen die Wurzeln nicht ganz so weit zurück wie es beim Qigong der Fall war. Alle Prinzipien des Qi- gong findet man im Taiji wieder. Jedoch werden die meisten Qigong-Bewegungen am Ort ausgeführt und jede Übung wird mehrfach wiederholt. Taiji-Übungen gehen fließend ineinander über und können sich über einen ganzen Raum erstrecken.
Mehr zum Thema erfahren Sie in meinen Büchern.
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